Weine & Winzer

Gut zu wissen

Wissen kann spannend und unterhaltsam zugleich sein. Wir decken für Sie unerwartete Zusammenhänge und interessante Hintergründe auf. Zu verschiedenen Sachthemen rund um den (Bio-)Wein finden Sie nützliche Informationen, die Sie hier nachlesen können.

Wussten Sie außerdem …

Weine & Winzer

Gut zu wissen

Wissen kann spannend und unterhaltsam zugleich sein. Wir decken für Sie unerwartete Zusammenhänge und interessante Hintergründe auf. Zu verschiedenen Sachthemen rund um den (Bio-)Wein finden Sie nützliche Informationen, die Sie hier nachlesen können.

Wussten Sie außerdem …

Anbauverbände


Die Standards für Biolebensmittel sind europaweit vernünftig geregelt und die Kontrolle funktioniert. Auch Bioprodukte aus außereuropäischen Ländern werden nach denselben Regeln kontrolliert, oft vor Ort von europäischen Kontrolleuren.

Darüber hinaus gibt es national wie international Anbauverbände, die sich jeweils einer bestimmten Anbaumethode (z. B. biologisch-dynamisch) oder einer speziellen Sparte innerhalb der Landwirtschaft (z. B. Weinbau) widmen.

Diese Verbände erarbeiten in der Regel über die reinen EU-Anforderungen hinaus reichende Kriterien, denen die angeschlossenen Betriebe gerecht werden müssen. Auch diese werden zusätzlich kontrolliert. Den Verbänden ist in der Regel eine gute Vernetzung sowie die Beratung und Fortbildung ihrer Mitglieder wichtig.

Hier finden Sie ausführliche Infos zu den wichtigsten Verbänden:

Demeter steht für ökologisch erzeugte Produkte auf Basis der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise. Diese müssen nach den Demeter-Richtlinien für Erzeugung und Verarbeitung hergestellt werden.

In Deutschland bewirtschaften rund 1.800 Landwirte über 106.000 Hektar Fläche biologisch-dynamisch. Zu Demeter gehören außerdem knapp 1.000 Hersteller und Verarbeiter sowie Vertragspartner aus dem Naturkost- und Reformwaren-Großhandel.

Demeter-International hat 19 Mitglieder und 4 Gastmitglieder aus Europa, Amerika, Afrika, Neuseeland und Indien und steht für ca. 5 300 Erzeuger mit über 190.000 ha Anbaufläche in 63 Ländern. www.demeter.de

ECOVIN steht für Bundesverband Ökologischer Weinbau, der heute die meisten ökologisch arbeitenden Weingüter weltweit vereint. ECOVIN ist der einzige, ausschließlich auf ökologischen Weinbau spezialisierte Anbauverband in Deutschland.

Der Verband mit 220 Mitgliedsbetrieben gilt als Sprachrohr für den Bio-Weinbau und unterstützt aktiv die Forschung im Bereich Pflanzenschutz und Rebsortenzüchtung. Professionelle Fortbildung im Ökoweinbau soll u.a. Winzer sensibilisieren, um kontinuierlich neue Mitglieder zu gewinnen. Das ECOVIN Markenzeichen steht für ganzheitliche Weinkultur sowie ökologisches Gleichgewicht in den Weinbergen. www.ecovin.de

Naturland fördert den ökologischen Landbau weltweit und ist mit über 65.000 Bauern in mehr als 58 Ländern, die eine Fläche von mehr als 440.000 Hektar bearbeiten, einer der größten ökologischen Anbauverbände. Als zukunftsorientierter Verband gehören für Naturland Öko-Kompetenz und soziale Verantwortung zusammen. Ziel des Verbandes ist eine weltweit zu 100 Prozent ökologische und faire Landwirtschaft. www.naturland.de

Bioland ist der führende Verband für ökologischen Landbau in Deutschland. Über 7.700 Landwirte, Gärtner, Imker und Winzer wirtschaften nach den Bioland-Richtlinien. Hinzu kommen mehr als 1.000 Partner aus Herstellung und Handel. Über 250 Bioland-Winzer aus allen deutschen Anbaugebieten sowie aus Südtirol verbindet der Anspruch, höchste Qualität bei konsequent biologischer Wirtschaftsweise zu produzieren. www.bioland.de

respekt-BIODYN ist ein Verein, dem 22 Weingüter aus Österreich, Deutschland, Italien und Ungarn angehören. Der Vereinssitz ist in Österreich. respekt-BIODYN, das bedeutet Winzer, die sich dem Ziel verschrieben haben mit biodynamischen Methoden Wein von höchster Qualität zu erzeugen. Im Idealfall wird im Keller mit minimaler Intervention gearbeitet. Ziel ist der in keiner Weise veränderte Wein, der die Typizität der Herkunft in die Flasche bringt. www.respekt-biodyn.bio

BIO AUSTRIA vertritt rund 12.500 österreichische biobäuerliche Betriebe und ist damit nicht nur der größte österreichische Bio-Verband, sondern auch der größte Verband für Biologische Landwirtschaft in Europa. Die eigenen Richtlinien stehen zu den Grundwerten Ökologie, Würde der Tiere, Forschung und Innovation, faire Preise oder biobäuerliche Lebensmittelkultur ebenso wie für die Entwicklung der höchsten Bio-Qualität. www.bio-austria.at

SIVCBD - Syndicat International des Vignerons en Culture Bio-Dynamique ist ein Zusammenschluss von internationalen Winzern, die nach biodynamischen Richtlinien arbeiten. 148 Weingüter, hauptsächlich in Frankreich, Deutschland, Italien, Portugal und der Schweiz arbeiten auf einer Fläche von etwa 3700 Hektar und vermarkten ihre Weine unter dem Label BIODYVIN. www.biodyvin.com

Nature et Progrès ist ein französischer Verband mit eigenem Bio-Standard und eigenem Zertifizierungsverfahren (Peer Review). Seit den frühen 1960er Jahren vereinigt die Initiative eine Reihe von Interessengruppen und Pionieren der Bio-Bewegung. Ziel der Initiative ist es, eine Bio-Qualitätsgarantie auf der Grundlage ihrer 15 verschiedenen Produktionsstandards (Gemüse, Vieh, Kosmetik, Wein, Bier usw.) und ihrer ethischen Grundsätze zu gewähren, die durch einen partizipativen Ansatz ihrer Mitglieder festgelegt werden. Obwohl Nature et Progrès von vielen Verbrauchern und einigen Bioläden in Frankreich unterstützt und anerkannt wird, können Erzeuger, die von Nature et Progrès zertifiziert sind, ihre Produkte ohne Bio-Zertifizierung nach den Anforderungen der EU-Verordnung nicht als ökologisch bezeichnen. www.natureetprogres.org

Alles Käse!

 

Sind Sie auch schon mal ins Schwitzen gekommen, wenn es darum ging, den richtigen Wein zu einem besonderen Anlass auszuwählen?

Und erst recht, wenn es darum geht, den passenden Wein zum Käse zu finden. Selbst für einen Weinkenner nicht ganz einfach. Wenn man allerdings einige Regeln beachtet, kann man nicht viel falsch machen, und auch hier gilt: Probieren geht über Studieren. Ihre eigenen Vorlieben sollten dabei nicht zu kurz kommen, selbst wenn mancher Gourmet dazu den Kopf schütteln würde. Es gibt viele Käsesorten, die mit einem speziellen Wein hervorragend harmonieren. Oft ist es die Ähnlichkeit von Geschmack und Aroma, häufig jedoch gerade der Kontrast, der die Verbindung so interessant macht. Die folgenden Tipps & Beispiele unterstützen Sie bei der Wahl des richtigen Weins zum Käse.


1. Je mehr Säure ein Wein hat, desto sahniger darf der Käse sein.
Ein guter Burgunder, wie Bourgogne Côte Chalonnaise AOP von d'Heilly-Huberdeau oder ein Bordeaux wie der Quintessence de Peybonhomme 1ières Côtes de Blaye AOC passen zu Weichkäse mit Edelpilz wie Brie oder Camembert.

2. Halbtrockene Weine passen hervorragend zu einem eher säuerlichen Käse.
Hier empfehlen wir den halbtrockenen Riesling GUTSWEIN z. B. vom Weingut Schäfer-Heinrich zu gereiftem Harzer oder Mainzer Käse.

3. Dessert- bzw. Süßweine harmonieren besonders zu salzigen Käsesorten.
Muscat de Rivesaltes AOP der Domaine Cazes oder Heaven on Earth von Stellar Organics ergänzen Blauschimmelkäse wie Roquefort oder Gorgonzola.

4. Kräftige, schwere Weine mit einem starken Gerbstoffgerüst verlangen nach Hartkäsen.
Im Barrique gereifte Weine, wie ein Rioja Crianza oder Reserva der Bodega Navarrsotillo treffen beim Manchego Käse auf den idealen Partner.

5. Meistens harmonieren Wein und Käse einer Region sehr gut zusammen.

Ein Gewürztraminer vom Weingut Stentz aus dem Elsass präsentiert sich beispielsweise als guter Begleiter zum Münsterkäse aus den Vogesen.

6. Der Geschmack von Ziegen(frisch)käse kann gut und gerne von einem aromatischen Wein unterstützt werden.
Besonders ein französischer Sauvignon Blanc wie Touraine AOP von Amirault oder ein Sauvignon Blanc vom Boutiqueweingut Reyneke aus Südafrika stützt den Geschmack eines Crottin de Chavignol.

Biologisch-dynamischer Anbau



Ein heiß diskutiertes Thema in der Weinwelt ist der auf den Anthroposophen Rudolf Steiner zurückgehende biologisch-dynamische Weinanbau. Im Fokus steht der Einklang zwischen Weinanbau und Natur, das Streben nach einem Gleichgewicht, das sinnvolle Geben und Nehmen.

Grundsätzlich wird im biologisch-dynamischen Weinanbau (wie im biologischen Weinbau natürlich auch) auf den Einsatz chemisch-synthetischer Dünge- und Pflanzenschutzmittel verzichtet, weil diese Stoffe, das Gleichgewicht stören oder zerstören würden. Die Rebe soll vielmehr auf natürliche Weise gestärkt werden.

Das Besondere der biologisch-dynamischen Bewirtschaftungsweise liegt im Umgang und in der Anwendung homöopathischer Präparate und Methoden, mit denen auf Schädlinge und Krankheiten reagiert wird. Zu den Präparaten zählen beispielsweise Teepräparate oder das Hornmist-Präparat. Dabei handelt es sich um ein Präparat, das aus mit Kuhmist gefüllten Kuhhörnern gewonnen wird: Diese gefüllten Hörner lagern für einige Zeit tief im Boden, um dort kosmische Energien zu speichern. Nach dem Ausgraben der Hörner wird der mit Energien gespeicherte Mist in Wasser durch die im Uhrzeigersinn erfolgende Rührtechnik dynamisiert und folglich als Brühe zur Stärkung der Reben im Weinberg ausgebracht.

Bei allen Maßnahmen und Anwendungen wird stets auf die Mond- und Gestirnskonstellation geachtet. So wird nur bei zunehmendem Mond gelesen und die Reben nur bei abnehmendem Mond geschnitten.

Da diese Form des Weinbaus einen erheblichen Mehraufwand und oft auch deutlich geringere Erträge für den Winzer bedeutet, erhält der Wein eine ganz persönliche und charakteristische Note. Die Lehre Rudolf Steiners stößt sicher nicht überall auf Verständnis. Was den Weintrinker aber wirklich interessiert, ist der Geschmack und die Qualität des Weines. Mit ganz außerordentlichen Qualitäten zeigen viele renommierte Weingüter, wie etwa das Weingut Christmann in der Pfalz und Château la Baronne aus Frankreich, was biologisch-dynamischer Weinanbau hervorbringen kann.